Gedanken denken
Annelies Beck (Text)/ Hanneke Siemensma (Ill.)
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
Bohem Press (Münster) 2023
Worum geht’s:
„Was sind Gedanken?, fragte Nora.
Dinge, die du denkst.
Was ist Denken?
Was du in deinem Kopf tust.
Wie denn?“
In der Tradition des philosophischen Dialogs spüren die belgische Autorin und die niederländische
Illustratorin der Eigenschaft von Gedanken sowie dem Prozess des Denkens nach. Gleichzeitig
flüchtig und gewaltig in ihrer Wirkung erscheinen Denken und Gedanken wie ein Spiel, in dem durch
Fragen und mögliche Antworten immer neue Fragen entstehen. Die Antworten sind kurz und klar,
öffnen die Tür zum Weiterdenken: „Sind Gedanken wirklich immer in meinem Kopf? -Deine
Gedanken schon, aber sie kommen auch anderswo vor.“
Zur Frage „Kann man Gedanken festhalten?“ malt das Mädchen Nora Gänse, die gerade noch auf der
einen Seite aus Buntstiftstrichen entstanden auf der anderen Seite schon aus der Buchseite
entfliegen. Zur Frage „Können Gedanken verschwinden?“ schauen wir auf Miniaturmenschen an
einem See, dessen weiche Buntstift-Aquarell-Konturen deutlich hervorleuchten, um sich gleich
wieder aufzulösen. Die Gleichzeitigkeit von flüchtig und schwer, dicht und leicht, universell und
konkret, allgemein menschlich und individuell, welche die Qualität der Gedanken ausmachen,
werden mit einer vergnüglichen Leichtigkeit zum Ausdruck gebracht.
Einsatz in der Leseförderung:
Themen: Philosophieren, Denken, Fantasieren, Reflektieren, Selbstermächtigung
Was sind Gedanken? Sind Gedanken immer da? Kann man einen Gedanken wollen? Kann
man Gedanken festhalten? Können Gedanken verschwinden? Können Gedanken einen
wütend oder froh machen? Sind Gedanken wirklich immer in deinem Kopf?
Die Fragen in dem Buch bilden Impulse für das Wahrnehmen und Nachdenken über die
eigenen Gedanken. Dabei nehmen sie das Denken als Prozess in den Fokus und bieten
Material für die Auseinandersetzung. Zum Beispiel könnte man damit ein World-Café
ausrichten: Auf jedem Plakat (ergänzt durch Ausschnitte der Illustrationen oder auch
anderes Bildmaterial) findet sich eine Frage. Die Teilnehmer:innen gehen von Tisch zu
Tisch und tragen ihre Ideen zur Beantwortung der Fragen auf die Plakate. Gleichzeitig sehen
sie, was die anderen dazu aufschreiben. In der Abschlussrunde kommt über die
Sammlungen aller ins Gespräch. Einsteigen könnte man mit kleinen Papiervögeln, auf die
man anonym schreibt, was man gerade denkt und die in den Raum gehängt und verlesen
oder einfach zum Einstieg betrachtet werden.
Katja Eder
https://www.bohem.ch/katalog/gedanken-denken/
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