Akademie-Trip nach Bologna

Ein Wiedersehen in Bologna

Langsam erhebt sich das Flugzeug in den vom Sonnenuntergang rötlich gefärbten Himmel. Ein langer Blick noch einmal auf Bologna und dann geht es Richtung Heimat. Im Koffer ein Kamishibai, Bilderbücher ohne Worte und viele Prospekte von Verlagen aus aller Welt, erstanden auf der Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna. Denke ich an den ersten Moment auf der Messe zurück, stehe ich sofort wieder vor all den bunten Wänden mit den Plakaten, Postkarten und Visitenkarten der Illustrator:innen und Autor:innen, die damit auf sich aufmerksam machen. Ein paar Schritte weiter beginnt die Ausstellung der Illustrator:innen aus verschiedenen Ländern. Jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte, ob mit Aquarellfarben, als Collage, gefilzt oder genäht. Die Vielfalt der künstlerischen Bandbreite begeistert mich, und doch freue ich mich ganz besonders, als ich die Ausstellung von Sydney Smith sehe. Ein weiterer Augenblick des Staunens: die Arbeiten der Illustrator:innen aus Estland, diesmal Gastland der Messe. Trotz vieler Besucher:innen war für alle genügend Zeit, vor dem einen oder anderen Bild zu verweilen. Überall auf dem großen Messegelände begegnete man Illustrator:innen, bekannten und weniger bekannten. Manche zeichneten Porträts oder hielten Szenen der Messe fest, andere sah man bei ihren Verlagen oder sie stellten sich dort mit ihren Bewerbungsmappen vor. Doch nicht nur Illustrator:innen waren zu sehen. Auch Autor:innen waren zu Gast, manche, um Preise entgegenzunehmen, Verleger:innen und Lektor:innen trafen aufeinander. Besonders beeindruckend fand ich die fliegenden Bücher, die Gewinner der letzten Jahre der Kinder- und Jugendbuchmesse. Es war eine herzliche Stimmung in allen Hallen mit Podiumsgesprächen und vielen Ausstellern und einem ständigen Gemurmel aus vielen verschiedenen Sprachen, das mich überall umgab. Frage ich meine Kolleg:innen, was sie begeistert hat, ähneln sich die Antworten: die silent Books, die Illustrationen, die Workshops und vor allem die vielen, wunderbaren Eindrücke und Ideen für unsere Arbeit als Lese- und Literaturpädagoginnen.
Und nach der Messe? Da konnten wir das schöne Bologna erleben. Ob am Morgen auf der Dachterrasse die Stadt begrüßend oder am Abend das Flair der Stadt erlebend, mit kulinarischen Highlights, wie Lasagne, Tiramisu oder das Eis zum Nachtisch. Doch auch der Besuch der Paul-Cox-Ausstellung, die Bibliothek in der ehemaligen Börse, die freundlichen Begegnungen mit italienischen Buchhändler:innen und mit dem Museumspersonal bereicherten unsere Tage.
Habe ich in meiner Erinnerung noch etwas vergessen? Ja natürlich: die schönen Gespräche innerhalb unserer kleinen Gruppe und das Teilen der Begeisterung für all die Bücher der Kinder- und Jugendliteratur.
Auf der Messe in Bologna 2026 sehen wir uns hoffentlich alle wieder!

Maria Kiewitt-Mews

 

Foto: Die kleine Gruppe Lese- und Literaturpädagoginnen, die in Bologna zur Kinder- und Jugendbuchmesse war. 

Von links nach rechts: Sarah Wildeisen, Bettina Braun, Maria Kiewitt-Mews, Katrin Seewald, Sigrid Heinze-Osterwald.